Stadtlohn. Ein Angehöriger benötigt Pflege? Dieses Thema beschäftigt immer mehr Familien und wird, mit Blick auf den demographischen Wandel, eine stetig zunehmende Herausforderung für Angehörige sein.
Insbesondere Jugendliche werden immer häufiger damit konfrontiert, dass die Groß- oder Urgroßeltern zunehmend Unterstützung im Alltag benötigen, pflegebedürftig werden und auch an Demenz erkranken. Dabei spüren sie häufig eine große Unsicherheit im Umgang mit ihren Angehörigen – insbesondere, wenn diese an Demenz erkrankt sind. Genau hier bietet das Team der Stiftung MariaHilf mit einem besonderen Projekt Unterstützung an.
Im Rahmen einer mehrwöchigen Fortbildung, erhalten Jugendliche der Klassen 9. und 10. die Möglichkeit über den Tellerrand zu schauen und neue Einblicke im Umgang mit älteren Menschen zu gewinnen. In Kleingruppen erhalten sie Informationen zu den Grundlagen der Alterserkrankungen, einfachen Pflegehilfen sowie Betreuungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Aber auch die Kommunikation mit dementen Menschen sowie der Umgang mit Sterben und Tod sind Schwerpunkte der Fortbildung, die in Kooperation mit den jeweiligen Schulen der Umgebung angeboten wird.
16 Jugendliche haben diese Fortbildung jetzt erfolgreich abgeschlossen und durften nun in feierlichem Rahmen, nach einem Grußwort von Bürgermeister Helmut Könning, ihr Zertifikat entgegen nehmen. Ludwig Wübbelt, Leiter des St. Josef Senioren – und Pflegezentrums Stadtlohn freut sich über die gute Annahme des Projektes: „Neben dem Zertifikat erhalten die Jugendlichem auch eine positive Nennung des ehrenamtlichen Engagements auf dem Zeugnis, was sicherlich ein Pluspunkt in zukünftigen Bewerbungsverfahren sein kann. Viele unserer Fortbildungsteilnehmer teilen uns mit, dass die hier gemachten Erfahrungen auch in anderen Berufszweigen hilfreich sind und der ein oder andere Schüler hat sich durch die positive Erfahrung für einen pflegerischen Beruf entschieden“, freut sich der Heimleiter.
Gemeinsam aktiv für Jugend
Das Gelingen des 2016 ins Leben gerufenen Projektes ist der Verdienst von mehreren Akteuren. Die Fortbildungsinhalte und Praxiseinsätze werden mit großem Einsatz der Mitarbeiter des St. Josef Seniorenzentrums und der Pflegewerkstatt des Krankenhauses Maria Hilf begleitet. Finanzielle Unterstützung erhält es durch die Stiftung “Aktive Bürger“. Und ohne die enge Kooperation mit der Herta-Lebenstein-Realschule, der Losbergschule, dem Geschwister-SchollGymnasium und der St. Anna Realschule, die den Schülern die Fortbildungsmöglichkeit vorstellt, wäre das Projekt unter Jugendliche sicherlich nicht so bekannt.
Interessierte erhalten weitere Informationen direkt bei Ludwig Wübbelt oder Schwester Edith-Maria (Tel. 02563/912 7710).