Neues System zur Bewertung stationärer Einrichtungen löst Pflegenoten ab

Rhede. Seit dem 1. November 2019 werden alle stationären Pflegeeinrichtungen bundesweit nach einem neuen Prüfsystem kontrolliert, welches die viel kritisierten Pflegenoten abgelöst hat. Als eines der ersten Einrichtungen war das St. Hildegard Seniorenzentrum vom Neustart in der Qualitätsprüfung betroffen – und erhielt gleich die bestmögliche Bewertung. Bisher standen vor allem die Pflegedokumentation sowie formale Anforderungen im Vordergrund. Jetzt liegt das Augenmerk auf Ergebnisqualität und Fachlichkeit der Mitarbeiter.

Die Veränderung wird seitens des Hausleiters Florian Beckmann begrüßt, allerdings sei der personelle Aufwand bei der fast dreitägigen Prüfung sehr hoch, so Beckmann. Neben dieser externen Prüfung muss jede Einrichtung zweimal im Jahr für alle Bewohner anonymisiert anhand eines Erhebungsbogens Daten erfassen und an eine Auswertungsstelle übermitteln. Durch den Vergleich mit den Datenergebnissen aller Einrichtungen in Deutschland erhält das einzelne Pflegeheim sowie über die Veröffentlichung auch der Verbraucher eine Rückmeldung zu den Ergebnissen.

„Ohne Frage ist eine Transparenz hinsichtlich der Qualität von Senioreneinrichtungen für die Verbraucher erforderlich. Allerdings stellt sich bei der Suche nach einem Pflegeplatz die Frage nach dem Qualitätsvergleich häufig erst gar nicht, da aufgrund der großen Nachfrage keine Wahlmöglichkeit gegeben ist“, so Beckmann. „Natürlich kann sich das jetzige Prüfergebnis sehen lassen, ich bin stolz auf mein Team und es ist auch eine großartige Bestätigung für unsere Arbeit. Dennoch sehe ich einen Nachbesserungsbedarf hinsichtlich des personellen Aufwandes und es benötigt auch politische Maßnahmen, die die immer weiter steigende Nachfrage berücksichtigt, so dass Qualitätsvergleiche in diesem Ausmaß auch zielführend sind“, so der Einrichtungsleiter abschließend.