Endlich wieder Musik!

Borken. „Live Music Now“ – Wohl nie passte er besser in die Zeit als jetzt, der Name des Vereins, der im Geiste Yehudi Menuhins Musik als heilend und tröstend versteht und seit vielen Jahren junge, talentierte Musiker mit jenen zusammenbringt, die sonst vielleicht keine Möglichkeit hätten, ein Konzert zu besuchen.

Am vergangenen Sonntag kamen nach anderthalbjähriger coronabedingter Abwesenheit wieder Musiker ins Marien Senioren- und Pflegezentrum, um die Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen eines Gartenkonzerts zu unterhalten.

Mit klassischen und doch populären Musikstücken von Mozart bis Scott Joplin unterhielten die Klarinettistinnen Moriah Prochotta und Katja Nikolovska gemeinsam mit Pauline Stephan am Cello die kulturhungrigen Seniorinnen und Senioren im sonnendurchfluteten Innenhof des Marien SPZ. Vom „Vogelfänger“ aus der Zauberflöte über die Ouvertüre aus Rossinis Wilhelm Tell, die Bourée aus Händels Feuerwerksmusik und Tschaikowskis Tanz der kleinen Schwäne aus Schwanensee gab es reichlich Stücke mit Wiedererkennungswert. Manch einer wippte da nicht nur mit den Füßen, sondern summte begeistert mit.

Eine leichte Brise machte den Aufenthalt angenehm – wenn auch die Musikerinnen den Elementen trotzen mussten, weil der Wind ihnen immer wieder die Notenblätter vom Pult holte. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Einrichtungsleitung Anke Kernebeck und Christiane Nitsch vom Verein „Live Music Now“ kamen dann aber doch alle in den Genuss, der abschließend für alle von einem leckeren Eiskaffee gekrönt wurde.
Die Bewohnerinnen und Bewohner erwiesen sich als aufmerksame und geduldige Zuhörer, die am Ende weder mit Applaus, noch mit „Bravo“-Rufen sparten. Die Musikerinnen wiederum zeigten sich dankbar für die Möglichkeit, endlich wieder live vor einem Publikum spielen zu können. Moriah Prochotta: „Wir freuen uns sehr, dass wir hier heute bei Ihnen sein durften.“

Christiane Nitsch, die als ehrenamtliche Koordinatorin für den Verein die Konzertreihe in den Einrichtungen des Pflegenetz Westmünsterland koordiniert, zeigte sich ebenfalls froh und dankbar. Sonst kämen sie ja immer in der Weihnachtszeit, erklärte sie. Aber die Gartenkonzerte seien eine wunderbare Alternative. Dessen ungeachtet versprach sie: „In einem halben Jahr sehen wir uns bestimmt wieder.“